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Ein typischer BLW-Tag - es gibt immer was zu tun...

Unser Baby-led Weaning Blog - ein typischer Tagesablauf

Wie sieht eigentlich ein ganz normaler Tag bei uns aus? Eine gute Frage! Und so schwierig zu beantworten. Denn nichts ist so alt, wie unser Rhythmus von gestern... Naja ok, ganz so schlimm ist es nicht, aber so richtig von Dauer sind unsere Zeiten und Gewohnheiten eigentlich nie. Dafür passiert einfach zu viel. Dafür braucht es nicht mal Großereignisse wie einen Wachstumsschub, neue Zähnchen oder eine Hitzewelle, die die Schlaf- und Stillzeiten von Maxi ordentlich durcheinander würfeln. Es reicht auch schon, wenn der Postmann zu laut klingelt und sein Schläfchen vorzeitig unterbricht. Aber wem sag ich das? Ihr kennt das bestimmt auch alle zur Genüge.

Trotzdem versuche ich mal hier unseren aktuellen "Rhythmus" (also den der letzten 3 Tage) runterzuschreiben. Alles natürlich - ihr kennt das von den Lottozahlen - ohne Gewähr.

So oder so ähnlich sieht bei uns im Moment also ein normaler Werktag aus.

Fürs Protokoll: Maxi ist jetzt 9,5 Monate alt und hat 3,5 Monate BLW-Erfahrung.

 

07:00 - 07:30

Guten Morgen! Maxi macht sich durch zunehmende Unruhe bemerkbar und fordert seine Morgenmilch. Da er in der Nacht sowieso irgendwann in mein Bett gewechselt hat, bekommt er die (meist) noch schön kuschelig im Halbschlaf für uns beide. Danach wird er munter und kriecht im Bett herum, beißt mir in die Nase oder zieht an den Haaren. Das ist wohl seine Art mir zu sagen: Los Mama, raus aus den Federn!

 

07:30 - 08:00

Während Maxi sich ein wenig am Boden austobt, bereite ich schnell das Frühstück vor. Für mich gibt es meistens Müsli mit frischem Obst. Letzteres schneide ich für Maxi gleich mit. Aber weil Müsli natürlich noch nicht funktionieren würde, gibt es für ihn Zwieback, Hafertaler, ungesüßte Cornflakes o. ä. dazu. Esse ich doch mal ein Brot zum Frühstück, bekommt auch der Kleine Brot. Meist dünn mit Frischkäse oder Butter bestrichen. Evtl. Käse dazu. Ist alles vorbereitet, wird es höchste Zeit für eine neue Windel. Also erstmal raus aus dem Schlafanzug. Und anschließend rein ins Lätzchen. Darunter trägt er nur seinen Body (ist ja gerade warm).

 

08:00 - 08:30

Gemeinsames Frühstück. Ich löffle mein Müsli und erzähle Maxi welches Obst er heute bekommt, während er selbiges - mal mehr mal weniger - verspeist. Die Früchte kommen aber in der Regel besser an als der Rest. Immer mal wieder biete ich ihm seinen Trinkbecher mit Wasser an. Zwischendurch erzählt er mir allerlei Quatsch in Babysprache und ich antworte brav mit "Dadadada" und "Babababa". Vermutlich denken die Nachbarn sich ihren Teil dazu... Hat der Kleine keine Lust mehr auf Frühstück, macht er sich entsprechend bemerkbar. Schaut unglücklich und quengelt laut. Dann beende ich die Mahlzeit.

 

08:30 - 09:00

Die erste Großputzaktion des Tages steht an. Zuerst das Kind: Im ersten Schritt unter fließendem Wasser im Badezimmer und danach folgt der Feinschliff am Wickeltisch. Inkl. Zähneputzen (ohne Zahnpasta), Haare bürsten und Anziehen. Ok, das Anziehen mache ich meist am Boden, weil er ja nicht mehr Liegen bleibt, sondern ordentlich Bewegungsdrang hat. Ist Maxi versorgt, folgt dann die Küche. Reste wegnaschen, Stuhl und Tisch putzen, evtl. Saugen, Boden wischen.

 

09:00 - 10:30

Dann gehe ich duschen und Maxi beschäftigt sich derweil am Boden im Bad. Anschließend spielen wir zusammen und ich erledige immer mal wieder zwischendurch Kleinigkeiten im Haushalt. Geschirrspüler ausräumen - dabei "hilft" er mir mittlerweile sehr gerne - oder Staubwischen. Was halt so ansteht. Früher habe ich den Kleinen immer mit in den Raum getragen, in dem ich gerade beschäftigt war, heute kriecht er mir sowieso von selber nach. Bis vor Kurzem hat Maxi sich während dieser Zeit auch noch einmal zum Trinken gemeldet. Das tut er seit ein paar Tagen nicht mehr.

 

10:30 - 12:00

Und ganz plötzlich ist Jemand soooo müde. Deshalb ist Schlafenszeit. Wer so viel rumräubert und begeistert das Aufstehen übt, der wird natürlich auch bald wieder müde. Zum Glück schläft er tagsüber ohne viel Tamtam ein und schlummert dann friedlich für 60 bis 90 Minuten. Diese Zeit nutze ich für die ersten Vorbereitungen des Abendessens, fürs Bloggen oder zum Sport machen (in der Wohnung natürlich). Außerdem nehme ich schon mal rechtzeitig unser Mittagessen aus dem Kühlschrank. Das sind immer Reste vom Abendessen des Vortages. Falls nichts übrig war, taue ich etwas auf (derzeit habe ich z. B. die Gemüse-Waffeln eingefroren) oder koche etwas Schnelles wie Pellkartoffeln oder Pasta mit Tomatensauce.

Falls ich einkaufen muss oder sonstige Erledigungen habe, dann macht Maxi sein Schläfchen um diese Zeit auch schon mal im Kinderwagen. Aber mittlerweile schläft er ruhiger, wenn er im Bett liegen kann.

 

12:00 - 12:30

Mittagessen. Sobald Maxi sich bemerkbar macht schmusen wir kurz und dann bekommt er wieder sein Essens-Gewand (Lätzchen und Body) . Bei dieser Mahlzeit ist er dann besonders ungeduldig und haut immer wieder auf den Tisch, bis ich ihm endlich die ersten Dinge hinlege. Zurzeit isst er Mittags auch besonders viel und gut. Meist bin ich also schon lange vor ihm fertig mit meiner Portion und leiste ihm aber selbstverständlich noch Gesellschaft bis er ebenfalls genug hat. Wieder gibt es zwischendurch Wasser, wenn er dies möchte. Wie beim Frühstück zeigt er an, wenn er fertig ist.

 

12:30 - 13:00 

Man ahnt es schon. Grundreinigung Nr. 2 steht an. Wieder nach dem gleichen Prinzip wie beim Frühstück. Erst wird der Knirps gewaschen und um- bzw. angezogen und danach kommt die Küche dran.

 

13:00 - 15:30

Nach der Mahlzeit spielen wir natürlich wieder ausgiebig und Maxi meldet sich zwischendurch (meist zwischen 13:00 und 14:00 Uhr), weil er gestillt werden möchte. Häufig verbringen wir den Nachmittag auch draußen im Park, auf dem Spielplatz und/oder beim Spaziergang mit befreundeten Mamas. Maxi findet es immer total super, wenn er andere Kinder sieht. Falls wir im Café verabredet sind oder ich mir ein Eis gönne (ja, das kommt in letzter Zeit sehr oft vor), habe ich etwas Obst, Hafertaler, Hirsekringel, Maiswaffel o. ä. dabei. Damit Maxi nicht zuschauen muss, während ich es mir gut gehen lasse. Sind wir daheim, fällt dieser Snack aber eher aus.

 

15:30 - 16:30

Um diese Zeit bin ich dann gern wieder daheim, um Maxi zum Nachmittagsschläfchen ins Bett legen zu können. Das fällt in aller Regel zwar kürzer aus, als sein Vormittagsschlaf - so ca. 30 bis 60 Minuten - aber verschafft mir noch einmal Zeit in Ruhe das Abendessen vorzubereiten, die Wäsche zu machen und mal kurz die Füße hochzulegen (aber das ist eher selten der Fall). Sind wir noch unterwegs, schläft Maxi aber auch ohne Probleme im Kinderwagen oder in der Trage.

 

16:30 - 17:30

Hat der kleine Mann ausgeschlafen, hat er meistens ziemlich schnell Hunger und will gestillt werden. Danach mache ich mir einen Kaffee und schneide etwas Obst für uns, gebe ihm ein paar Hirsekringel o. ä. (und nasche hin und wieder heimlich etwas Schokolade). Den Nachmittagssnack gibt es inzwischen eigentlich immer auf der Krabbelmatte als Picknick. Sind wir unterwegs, dann bekommt er dann einen Snack, wenn auch ich etwas esse oder einen Kaffee trinke. Wenn ich besonders im Stress bin oder es zeitlich gar nicht passt, dann fällt der auch schon mal aus. Wobei es den Anschein hat, dass Maxi so langsam Wert auf diesen Vorabend-Schmaus legt.

 

17:30 - 18:30

Wir ziehen (nach kurzer Säuberungsaktion) von der Krabbeldecke um in die Küche und ich bereite das Abendessen zu. Immer in ausreichender Menge, so dass es mir und dem Zwerg noch für den nächsten Tag als Mittagessen ausreicht. Zwischendurch muss natürlich immer mal wieder Zeit für ein bisschen Baby-Zeit sein. Maxi liebt es mit allerlei Schüsseln, Löffeln und Kellen zu spielen. Dies findet er eigentlich viel besser als sein Spielzeug. Damit ist er gut beschäftigt. Schmusen, kitzeln, Schnulli reichen muss aber natürlich zwischendurch immer mal sein. Und nebenbei kann man auch noch lauthals Kinderlieder singen. Mhmm... schon wieder muss ich an meine Nachbarn denken.

 

18:30 - 19:30

Meist gegen sieben Uhr kommt endlich der Papa nach Hause und wird von Maxi neuerdings persönlich empfangen. Denn er ist schon ganz aufgeregt, wenn er den Schlüssel in der Tür hört und kriecht dann in einem Affenzahn in den Flur. Während meine beiden Männer sich dann umziehen (einer von beiden trägt wieder nur Body und Lätzchen), richte ich das Abendessen an. Unsere Mahlzeit zu dritt ist mir persönlich die liebste am Tag und auch Maxi freut sich immer sichtlich, dass er zwei Gesichter sieht, die ihn immer wieder anstrahlen. Zum Abendessen trinkt Maxi wieder Wasser aus seinem geliebten Avent-Becher.

 

19:30 - 19:45

Die letzte Putzaktion läuft in klassischer Arbeitsteilung und daher doppelt so schnell ab. Einer von uns kümmert sich um Maxi und der andere um die Küche. Sind wir fertig, treffen wir uns im Wohnzimmer auf der Krabbeldecke.

 

19:45 - 21:15

Maxi tobt und spielt noch ein bisschen und zeigt dem Papa, was er alles kann. Zwischendurch bekommt er noch ein letztes Mal Hunger und will gestillt werden. Gegen halb neun oder neun ist er dann meist erschöpft und müde und wir starten mit unserem Abendritual. Mein Mann bringt den Kleinen dann in aller Regel ins Bett. Vorher werden selbstverständlich noch die Zähnchen geputzt - diesmal mit Zahnpasta.

 

 

Übrigens:

Wie viel Maxi bei den einzelnen Mahlzeiten und Snacks isst, variiert noch immer recht stark. Auch seine Wassermenge ist täglich eine Überraschung. Die Stillzeiten sind dagegen recht konstant. Wie viel er aber jeweils trinkt, das entscheidet er ja ganz allein.

Und der Vollständigkeit halber: nachts trinkt unser Kleiner derzeit zweimal. Einmal gegen 2 und einmal gegen 5. Ausnahmen bestätigen die Regel ;-)

 

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Kommentare: 3
  • #1

    Caro (Sonntag, 16 Juli 2017 22:22)

    Hi Jenny,
    Danke für die genaue Beschreibung eures Tagesablaufs! Das finde ich sehr spannend, denn mein Zwerg Titus ist ja erst 3 Monate alt und ich bin total neugierig was die nächsten Monate auf mich zukommt!
    Liebe Grüße
    Caro

  • #2

    Jenny (Montag, 17 Juli 2017 15:26)

    Liebe Caro,
    sehr gerne.
    Auch für mich war es sehr spannend mal genau darüber Nachzudenken, was ich den ganzen Tag eigentlich so tue ;-)
    Mit süßen 3 Monaten könnt ihr beim Beikost-Start ja noch ganz gelassen entgegen blicken. Ist schon entschieden ob ihr BLW oder vielleicht eine Mischform probieren möchtet?

    Viele liebe Grüße,
    Jenny

  • #3

    Annika (Montag, 17 Juli 2017 21:03)

    Hi Jenny, vielen lieben Dank für die ausführliche und witzige Beschreibung eures typischen Alltagsleben zur Zeit, macht wirklich Spaß zu lesen! Da es thematisch nicht hier hin passt..freue ich mich auf Donnerstag, um noch ein paar weitere Fragen zu stellen...eventuell können wir uns auch danach austauschen, wenn es bei dir passt. Glg Annika