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Baby-led Camping in Woche 9

Unser Baby-led Weaning Blog - Zwischenbilanz Woche 9

Genau wie beim Essen lernen heißt es auch in unserem Urlaub: Maxi gibt den Ton an. Vom Baby geführtes Camping sozusagen. ;-) Ein rundum spannendes Abenteuer, auf das wir uns da eingelassen haben und ein echter Stresstest für Baby-led Weaning. Denn zwangsläufig hatten wir natürlich meist Publikum bei unseren Mahlzeiten oder saßen sogar im Café oder Restaurant. Zudem blieb weniger Zeit für Kochen und Co., schließlich wollten mein Mann und ich auch noch etwas anderes sehen als nur den Camping-Platz. Da sind die eingeschränkten Kochmöglichkeiten im Camping-Bus ja schon fast geschenkt. Und trotzdem haben wir nach nur wenigen Tagen einen Rhythmus für uns gefunden, der passt.

Unsere Woche 9 ist eine Woche der Premieren. Wir sind zum ersten Mal mit Baby im Urlaub, zum ersten Mal in Norwegen und zum ersten Mal mit unserem erst kürzlich gekauften T5 beim Camping. Nun ja, was soll ich sagen… Auch bei Theater-Premieren läuft bestimmt noch nicht immer alles glatt und hinter den Kulissen geht es hektisch zu. So war es eben auch bei uns. Wir mussten uns an die neue Art Urlaub zu machen erst gewöhnen. Geballtes Familienleben in einem rollenden Ein-Zimmer-Appartement ohne Bad dafür mit Garten, der allerdings Wetter-bedingt (zu viel Sonne und/oder zu viel Wind) nicht immer nutzbar war. Da kann es schon mal einen Lagerkoller geben.

 

Inzwischen haben wir den aber gut überstanden und genießen unsere Auszeit in vollen Zügen. Die tolle Landschaft, ein entspannter Maxi und Einweg-Lätzchen machen es möglich. Im Ernst. Die Dinger sind Gold wert. Umwelttechnisch wahrscheinlich eher katastrophal, aber daheim werden wir natürlich wieder brav auf Mehrweg-Kleckerschutz umsteigen. Bis dahin sparen uns die Klebe-Lätzchen aber einen Haufen Arbeit. Man kann sie so passgenau unterm Kinn befestigen, dass tatsächlich gar nichts mehr auf die Klamotten darunter geschmiert werden kann. Alles was aus dem Lätzchen herausschaut, wie Ärmel usw., bleibt natürlich weiterhin hochgradig Sauerei-gefährdet. Aber das Hauptschlachtfeld - bei Maxi eigentlich immer direkt zwischen Kinn und Bauchnabel zu finden – bleibt geschützt.

 

Außerdem haben wir die Zügel beim Baby-led Weaning etwas lockerer gelassen, um bei unserer Rundreise die nötige Flexibilität zu haben. Statt der bisher 3+x Mahlzeiten für Maxi, gibt es nun täglich nur noch 2 ausgiebige Mahlzeiten für uns alle zusammen. Meist ist das Frühstück und Abendessen. Dazwischen wird er natürlich ganz nach Bedarf gestillt und bekommt zusätzlich immer wenn es gerade passt ein paar Snacks. Dabei greifen wir gern auf Erprobtes zurück. Dinge, die unserem Kleinen schmecken, die leicht zu greifen und zu halten sind und die er möglichst dezent knabbern kann – ggf. sogar ohne Lätzchen. Außerdem müssen die Snacks natürlich haltbar und/oder schnell zubereitet sein. Unser aktuelles Repertoire: Hirsekringel, Knäckebrot, Dinkel-Kräcker, Apfelviertel, Birnenstücke, Maiswaffeln. Im gemütlichen Café, in der Tapas Bar oder auf der Restaurant-Terrasse konnte Maxi damit ohne großes Aufsehen mitessen und wir mussten uns anschließend nicht schamesrot durchs Klofenster rausschleichen…

 

Maxi scheint uns diese Sparflammen-Etappe seiner Beikost zu verzeihen und ist weiter eifrig bei der Sache. Bei den „richtigen“ Mahlzeiten, haut er jetzt einfach umso mehr rein. Von dem Pfund Erdbeeren, das wir am zweiten Tag gekauft haben, hat er ziemlich sicher genauso viele gegessen wie mein Mann und ich. Wenn er die roten Leckerbissen nur aus dem Augenwinkel sieht, ist er sofort Feuer und Flamme. Alles was zusätzlich auf seinem Tellerchen liegt, wird aussortiert oder missachtet, bis auch das letzte Erdbeerstückchen verputzt wurde. Erst dann probiert er gnädig auch vom Rest des Angebotes. Das ist seine ganz eigene Interpretation der Trennkost.

 

Neuerdings kommentiert Maxi übrigens auch vor oder während der Mahlzeiten auch schon mal mit einem lauten „Mmmmhhh“. Ob ich das als Kompliment für meine Kochkünste auffassen darf? Zumindest mein Mann ist dieser Meinung. Vielleicht können wir diese Frage ja während unserer Baby-led Camping Zeit noch klären. Bisher haben wir nämlich noch keine Lust wieder in die Heimat aufzubrechen und müssen es zum Glück auch nicht.

 

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