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Pizza, Pasta und Erinnerungen in Woche 16

Unser Baby-led Weaning Blog - Zwischenbilanz Woche 16

Heute ist ein ganz besonderer Tag für mich und meine Familie. Genau vor einem Jahr ging ich noch fit und fröhlich zu einer Routine-Untersuchung beim Frauenarzt und wurde von dort aus direkt ins Krankenhaus eingewiesen. Maxi wollte viel zu früh auf die Welt. An die Verzweiflung und den Schock kann ich mich noch sehr genau erinnern. Weniger genau (zum Glück) noch daran, wie ich die anschließenden 10 Wochen Liegezeit überstanden habe. Wenn ich Maxi heute anschaue, bin ich deshalb besonders dankbar dafür, dass wir einen so tollen und vor allem gesunden Sohn haben. Und vertreibe die trüben Gedanken auch lieber gleich mit Erinnerungen, die ein weiteres Jahr zurück liegen. Denn heute ist auch unser zweiter Hochzeitstag... :-)

Aber bevor ich hier in romantische Anekdoten verfalle, berichte ich lieber von einem ähnlich wichtigen "Meilenstein im Leben eines Mannes" (Zitat meines Mannes): Maxis erster Pizza.

Den Hefeteig kneteten wir selbst und rollten ihn dann zu knusprig, dünnen Schiffchen aus. Belegt wurde mit passierten Tomaten, Mozzarella, Zucchini, Pilzen und Paprika. Für uns gab es noch etwas Kochschinken oder scharfe Salami. Maxi blieb bei der vegetarischen Variante und war ganz begeistert. Ein Glück, da wir doch bald zum ersten Mal nach Italien mit ihm fahren werden. Und natürlich auch, weil der Papa schwer enttäuscht gewesen wäre, wenn sein Sprössling seine Leidenschaft für das italienische Nationalgericht nicht teilen würde. Maxis Esstechnik wird in Italien aber vermutlich nicht so gern gesehen. Er zupft nämlich zuerst den Belag runter und verspeist Gemüse und Mozzarella, bevor er sich Teig und Tomatensauce vornimmt. Aber jeder fängt ja mal an und bei unserem Kinderfreundlichen Nachbarland können wir bestimmt auf Verständnis hoffen.

 

Die Pasta-Probe hat unser Kleiner ja immerhin auch schon lange bestanden. Da ist er Vollprofi. Auch in dieser Woche zeigte sich wieder ganz deutlich ,wie toll er schon ganz alleine eine üppige Portion Nudeln verdrücken kann. Ich brauchte ein schnelles Mittagessen, da keine Reste vom Abend mehr da waren und wir morgens bei einer Spielgruppe waren. Deshalb wanderten für uns Dinkel-Muschelnudeln ins kochende Wasser und ich öffnete ein Glas Tomatensugo mit gegrillter Aubergine von Demeter. Im Bio-Markt gibt es eine recht große Auswahl an zuckerfreien Tomatensaucen, aber diese schmeckt mir besonders gut. Für den Zwerg mischte ich die Nudeln nur sparsam mit Sauce (Sauereigefahr!) und legte sie ihm in kleinen Mengen nach und nach vor. Ohne auch nur eine einzige Nudel auf den Boden zu werfen, packte er die Pasta entweder mit zwei Fingern oder mit der ganzen Faust und verspeiste eine nach der anderen. Wir hätten für diese Mahlzeit nicht einmal ein Lätzchen gebraucht, so sauber hat er gegessen. Aber das weiß man ja vorher nie...


Etwas länger in der Küche stehen musste ich für ein anderes Nudelgericht, dass es diese Woche gab. Beim Blick in den Kühlschrank fiel es mir ganz spontan ein, weil ich gerade alle Zutaten dafür im Haus hatte. Die aufwendige Zubereitung blendete ich dabei wohl irgendwie aus und ehe ich mich versah, schnippelte ich schon allerlei Gemüse in gleichmäßige Julienne-Streifen. Diese werden dann für das koreanische Japchae separat angebraten und später mit Süßkartoffel-Glasnudeln vermischt. Eigentlich kommen noch in Sesam und Frühlingslauch marinierte Rinderstreifen dazu, aber da Fleisch nicht vorrätig war, rührte ich die Marinade einfach pur unter die Nudeln. Getoppt wird dann noch mit Streifen von gebratenem Eigelb und Eiweiß. Klingt komisch? Schmeckt aber fantastisch. Und erinnert uns immer sofort an unseren Urlaub in Südkorea. Da war Maxi auch schon mit dabei. Allerdings noch in meinem Bauch. Japchae scheint aber auch bei ihm positive Assoziationen auszulösen, denn nachdem wir ihm die Glasnudeln mit der Schere zurecht gestutzt hatten, schlang er mit beiden Händen rein. Hatte ich bei dem Gericht eigentlich gar nicht erwartet. Umso schöner wenn es dann doch so kommt.

 

Das wertvolle Wissen, dass Maxi Nudeln im Moment in jeglicher Form gerne und - zumindest die italienische Variante - auch so wunderbar kleckerfrei isst, machten wir uns dann auch gleich am Wochenende zunutze. Anlässlich unseres Hochzeitstages unternahmen wir einen Ausflug zum Schloss Neuburg am Inn. Dort haben wir 2015 unsere kirchliche Hochzeit gefeiert und wollten seit dem eigentlich längst noch einmal in den Genuss der vorzüglichen Küche und des wundervollen Schlossgeländes kommen. Nun war es also soweit. Und damit stand auch unser erster Besuch mit BLW-Baby in einem gehobenen Restaurant an. Weiße Tischdecken und Stoffservietten. Das sind ja nun eher Accessoires, die man im Beikost-Alter ganz hinten im Schrank verstaut. Aber nun mussten wir unsere selbst gewählte Herausforderung irgendwie meistern.

 

Auf dem Hinweg machte Maxi brav sein Vormittagsschläfchen, so dass wir mit einem blendend gelaunten und ausgeschlafenen Baby ankamen. Das man sich im Restaurant auch noch an uns erinnerte und sich über unseren süßen Nachwuchs freute, nahm auch schon mal etwas von der Aufregung. Mutig bestellten wir Vor- und Hauptspeise und griffen dann auf einen Trick zurück, den ich mal in einer Zeitschrift (ich glaube es war die "Apotheken-Umschau Eltern und Kind") gelesen hatte: Die Kinder einfach so lange nicht an den Tisch setzen, bis das Essen serviert wird. Dann wird ihnen nicht schon während der Wartezeit langweilig und sie sind während des Essens besser drauf. Eigentlich total logisch! Also zeigten wir Maxi die tolle Aussicht, die man von hier aus auf den Inn und das österreichische Grenzgebiet hat. Wir ließen ihn vorsichtig einen Stapel Brennholz erkunden und mit seiner Rasselkette spielen. Das alles während wir ihn herumtrugen. Erst als die Vorspeise serviert wurde, nahm Maxi in seinem Kinderwagen platz und bekam eine Nudel nach der anderen angereicht. Gerne hätte ich ihm auch etwas von unseren super leckeren Gerichten abgegeben, aber wir hatten leider keine BLW-tauglichen Speisen ausgesucht. Glücklich und entspannt ließen wir uns also die Vorspeise schmecken. Als wir fertig waren, hatte Maxi dann auch genug von seinen Nudeln und wollte erst einmal gestillt werden. Das erledigten wir zwei noch schnell bevor das Hauptgericht kam. Und auch die zweite Runde Köstlichkeiten ließ unser Kleiner uns ganz in Ruhe essen, während er sich mit einer Variation aus dem zur Vorspeise gereichten Brotkorb zufrieden gab. Gut, dass er immer noch in dem Alter ist, in dem er Fleisch nur ganz durchgegart essen darf. Denn mein zartes Rinderfilet hätte ich nur unter schwerstem Protest mit ihm geteilt. ;-)

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