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Letzte Urlaubstage in Woche 11

Unsere Baby-led Weaning Woche 11 - Zwischenbilanz

Auch in Woche 11 waren wir noch mit unserem Camping-Bus unterwegs. Diesmal ging es von Schweden über Dänemark bis zur deutschen Ostseeküste. Immer auf der Suche nach Sonnenschein. Der zeigte sich fast ausschließlich dort, wo wir gerade nicht waren. Outdoor-Mahlzeiten waren deshalb leider nur noch die Ausnahme. Dabei schmecken Nektarine und Birne auf der Picknickdecke direkt neben der Torvehallerne in Kopenhagen doch gleich doppelt so gut. Und wenn sich dann zufällig auch noch kurz die Sonne zeigt und der Wind sich legt, kann der Obstsalat kurzärmlig vernascht werden. Leider ist dies einer der wenigen Schnappschüsse mit nackten Armen. Aber übers Wetter sollte man sich ja nicht beklagen. Deshalb hieß es auch bei Regen: Kopf hoch, Jacke an und Mund auf - für neue Geschmackserlebnisse und für das allererste ganz eigene Restaurantgericht.

Wenn schon nicht mit dem Wetter, dann glänzte Skandinavien für mich rückblickend aber auf jeden Fall mit Baby- und Still-Freundlichkeit. Vor allem in Oslo, Stockholm und Kopenhagen fiel auf, dass fast alle Geschäfte bequem mit dem Kinderwagen zugänglich waren und auch innerhalb verschiedene Ebenen ggf. mit einer Rampe verbunden waren. In großen Shopping-Centern oder Department Stores gab es extra Still-Lounges mit bequemen Sofas und oft sogar einer tollen Aussicht auf die Stadt. Wickelräume mit ausreichend Platz, um den Kinderwagen mit reinzunehmen, waren bei Bedarf genauso schnell zu finden, wie ein geeigneter Picknick-Platz oder ein kinderfreundliches Café für den Snack am Nachmittag.


Total begeistert war ich dann als ich die Speisekarte eines Organic Restaurants in Kopenhagen sah, das wir uns für ein frühes Abendessen ausgesucht hatten. Trotz Szene-Viertel und hipper Inneneinrichtung des Ladens fanden sich zwei Kindergerichte auf der Karte. Es gab den Fisch des Tages oder ein kleines Steak mit gerösteten Kräuter-Pellkartoffeln und Gemüsesticks. Das klingt doch nach einem leckeren und ausgewogenen Kinderessen. Bisher sind mir in Deutschland leider viel zu oft ungeeignete Gerichte begegnet. Da haben die Kleinen dann die Wahl zwischen Schweineschnitzel mit Pommes, Chicken Nuggets mit Pommes oder Spätzle mit Soße. Na super! Wo bitteschön bleiben da die Abwechslung, der Spaß und vor allem das Gemüse? Das zeigt sich, wenn überhaupt, nur mal in Form von Pastasauce. Ziemlich schade! Und verbesserungswürdig. Da ziehe ich es dann eindeutig vor, Maxi etwas von unseren Tellern naschen zu lassen. Aber in Dänemarks Hauptstadt konnten wir ihm zum ersten Mal sogar ein eigenes Essen bestellen. Da er für die ganze Portion noch zu klein war, war es auch kein Problem nur die Gemüsesticks zu bekommen. Und so mümmelte der kleine Mann Gurke und Karotte, während wir uns dänisches Rind schmecken ließen.


Dass wir uns ein Plätzchen im Außenbereich ausgesucht hatten, war von großem Vorteil. Denn Maxi hat gerade herausgefunden, wie man Spucke aus dem Mund pustet. Das findet er ziemlich witzig. Und das lässt sich natürlich auch ganz ausgezeichnet mit durchgekautem Essen machen (Da helfen auch alle Tipps zum vermeiden einer Sauerei nix). Wenn er Tisch, Stühle, Boden und alles andere im Umkreis von einem guten Meter dann wieder besprenkelt hat, schaut er sich freudestrahlend nach lobenden Blicken von Mama und Papa um. Bekommt er aber nicht – als erste Erziehungsmaßnahme (Und das fällt schwerer als gedacht). Stattdessen wird ein strenger Blick aufgesetzt und sehr bestimmt „Maximilian, nein!“ gesagt. Hoffentlich gewöhnt er sich dieses neue Hobby dadurch schnell wieder ab. Scheint wohl leider ein Experiment zu sein, das recht viele Kinder mal machen. Egal ob BLW-Baby oder Brei-Esser.

 

Noch ein Experiment wurde von Maxi in Kopenhagen beim Street Food Market unternommen: Krabbeln. Endlich startete er den ersten Versuch und kam auch schon gut voran. Dafür erntete er natürlich den ersehnten Beifall und die Jubelschreie von meinem Mann und mir. Auch am selben Abend im Campingbus schob er sich mit nach oben gestrecktem Popo schon über die gesamte Matratzenlänge nach vorn und wir motivierten fleißig weiter. Genützt haben aber weder "Super, mein Schatz!" noch "Toll machst du das!" etwas. Denn seitdem verlässt er sich scheinbar lieber wieder auf Altbewährtes. Robben und Kugeln scheint im Moment noch die attraktivere Variante für unseren Kleinen zu sein. Aber immerhin haben wir schon mal einen Vorgeschmack bestaunen dürfen. Mal sehen, wann das zur Routine wird. 

 

 

Zurück zum eigentlichen Thema. Dem Essen. Insgesamt hat Maxi seine Portionen noch einmal deutlich vergrößert. Und abgesehen von etwas "Rumgepruste" zwischendurch oder "Gematsche" und "Gewerfe" gegen Ende einer Mahlzeit, landet fast alles, was er greift nun auch in seinem Bauch. Da wundert man sich dann schon, wie 4 Waffelherzen (ohne Zucker), 3 Kirschtomaten, 3 Erdbeeren, 1 Gurkenstick und ein Stück Brot in Windeseile reingeschaufelt werden. Mit der letzten Fuhre in der Hand kommt dann noch ein ordentliches Bäuerchen und ein breites Grinsen. Danach dürfen die Aufräumarbeiten beginnen. Herzhaftes und Süßes gibt es bei uns inzwischen auch ganz gern mal bunt gemischt, wie man an dem Beispiel sieht. Das macht es einfacher, wenn einem doch mal einzelne Sachen zum Nachlegen ausgehen und stört Maxi überhaupt nicht. Warum auch? Wir essen schließlich auch Käse mit Weintrauben o. ä..


Nachdem unser Urlaub nun beendet ist aber noch einige wenige Elternzeittage zu dritt vor uns liegen, bleibt zu hoffen, dass noch ein paar Picknick-freundliche dabei sind. Denn wenn wir beim Camping eins gelernt haben, dann dass es wirklich super ist, wenn die Vögelchen einfach die Reste aus dem Gras picken oder der herausgequetschte Obst- und Gemüsesaft direkt im Boden versickert. Dann hat auch der Wischer mal etwas Urlaub…

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