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Matsch mit Soße - Wie man die große Sauerei (evtl.) vermeiden kann

Unser Baby-led Weaning Blog - Wie man Gematsche, Geklecker und Sauerei vermeiden kann

Die Inspiration zu diesem Artikel kam per Email mit der Frage nach Tipps und Lebensmitteln, die das Gematsche – insbesondere in der Anfangszeit von BLW – in Grenzen halten könnten. Gute Frage! Darüber grübelte ich also erstmal mit meinem Mann während unserer Urlaubstage nach. Damit Jeder zumindest versuchen kann, dass die „Riesengroße Kleckerei“ nur eine Passage im bekannten Weihnachtsklassiker bleibt, schreibe ich hier mal unsere Erkenntnisse nieder. Natürlich kann ich (leider) keine Garantie dafür übernehmen, dass die Tipps bei euch auch alle so funktionieren wie bei uns. Jedes Kind ist ja anders. Falls ihr aber Erfolg damit habt, dann lasst es mich gerne wissen. Und solltet ihr Ergänzungen für die Liste haben, schreibt sie einfach in die Kommentare und ich nehme sie mit auf.

 

Also dann, los geht es mit unseren 10 Geheimtipps: 

  1. Super ist es, wenn zusätzlich eine helfende Hand mit am Tisch sitzt. Das kann der Papa oder sonst ein BLW-Eingeweihter sein. So kann schnell mal jemand ein Tuch anreichen, über den Tisch putzen oder beim Auffangen der zu Boden fallenden Teile unterstützen.
  2. Falls das nicht möglich ist, sollte man alles was man denkt, brauchen zu können, in Reichweite legen. Insbesondere nasse und trockene Tücher und ausreichend Fingerfood zum Nachlegen. Denn was auf dem Boden liegt, ist - auch wenn dieser sauber ist - mit Baby auf dem Schoß nicht mehr erreichbar und damit nicht mehr essbar.

  3. Wenn das Baby noch nicht im Kinderstuhl sitzen kann, sollte dein eigenes Outfit natürlich nicht das empfindliche Businesskleid oder die neue Seidenbluse sein. Am besten etwas mit kurzen Ärmeln und die Schürze darüber nicht vergessen. Maxi überprüft während einer Mahlzeit nämlich ganz gern mal, ob Mama auch noch da ist und greift dabei beherzt zu. Weniger Wäsche hat man in diesem Fall, wenn die Matsche-Hände dann auf Haut und nicht auf Stoff landen.

  4. Noch weniger Wäsche hat man, wenn man im warmen Raum isst und dem Baby außer einem Kurzarm-Body nur noch ein Lätzchen anzieht. Am besten eines mit Auffangschale. Dort wird in den ersten Wochen einiges landen. Versprochen!

  5. Ein rutschfester Teller kann die Selbstbedienung der Zwerge ziemlich erleichtern und schützt außerdem davor, dass gleich zu Beginn vor lauter Eifer alles versehentlich zu Boden gewischt wird. Unsere Empfehlung ist hier nach wie vor die ezpz Silikonmatte.

  6. Wer einen empfindlichen Fußboden oder Möbel hat, der mag vielleicht den Boden unter dem Tisch mit Zeitungspapier auslegen, um ihn zu schützen? Oder den Stuhl auf dem man sitzt mit einem Küchentuch abdecken? Am Anfang werfen die Zwerge zum Glück noch nicht weit, da ist der Radius der Schmiererei noch gut abschätzbar.

  7. Die clevere Auswahl der Lebensmittel kann natürlich auch so manche Schmiererei verhindern.

    Unsere bewährten „sauberen“ Empfehlungen sind:
    Karotten/Kartoffeln/Pastinake o.ä. mit etwas Rapsöl und ggf. Gewürzen aus dem Backofen, Paprika – mit Schale! – (Zubereitung egal), Fleisch, Kurze Nudeln (nicht zu weich gekocht), Spargel (bissfest gegart), Apfel/Birne/Pflaume (nicht zu weich) – mit Schale!, Kohlrabi (aus dem Dampfgarer oder gekocht), Gurke

    Dinge, bei denen sich die Matscherei zumindest in Grenzen hält sind:
    Kartoffeln (mehligkochend), Hafertaler, Hirsekringel, Reiswaffeln

    Faustregel: Je weicher die Nahrungsmittel, desto besser können die Babys sie „wirklich essen“, desto mehr Sauerei. Denn was im Mund gut durchgekaut wurde, landet ja nicht immer im Magen, sondern wird auch schon mal wieder zwischen den Lippen nach draußen befördert. Ausnahmen gibt es aber immer. Maxi saut z. B. total wenig mit Erdbeeren rum. Die mag er so gern, dass er sich voll darauf konzentriert.
    Falls ein Obst oder Gemüse mit Schale verzehrt werden kann, empfehle ich diese unbedingt dran zu lassen. Das hält die ganze Sache oft gut zusammen und schützt vor zu schnellem Zerquetschen in der kleinen Baby-Faust.

  8. Manchmal hilft es auch die Schnitttechnik zu verändern. Also z. B. Sticks statt Scheiben oder andersrum. Je nachdem wie fest oder sanft das Baby zupackt und wie das Lebensmittel beschaffen ist. Unsicher? Dann kann man am besten gleich mehrere Varianten von einem Obst oder Gemüse zubereiten und beobachten, was am „saubersten“ gegessen wird. Übrigens: Karottenscheiben und Co. werden etwas größer, wenn man sie schräg schneidet. Das hilft zusätzlich beim Festhalten.

  9. Der passende Moment für die Mahlzeit ist natürlich sehr entscheidend. Denn müde oder hungrig, neigen Babys bekanntlich gern mal zu Ungeduld und lassen diese dann auch am Essen aus. Auch wenn es komisch klingt: Lieber VOR dem Essen Stillen. Selbst wenn Maxi direkt vorher eine Stillmahlzeit bekommen hat, hält ihn das nämlich nicht vom Essen ab. Es klappte in der Anfangszeit dann sogar deutlich besser, als wenn ich versuchte ihm erst festes Essen anzubieten.

  10. Rechtzeitig die Mahlzeit zu beenden ist schwierig abzuschätzen, aber hilfreich. Denn lässt die Konzentration nach, endet es oft im ziellosen Geschmiere oder wilder Werferei. Manchmal schmiert Maxi sich dann auch begeistert Essensreste von den Händen hinter die Ohren oder in die Haare. Da bin ich dann froh, dass die noch nicht so lang und zahlreich vorhanden sind.


Ganz ohne Geschmiere wird BLW natürlich nicht funktionieren. Aber die Kleinen lernen ja zum Glück so schnell, dass das was heute noch in der Hand zerdrückt wurde, vielleicht nächste Woche schon ohne Probleme im Mund landet. Deshalb unbedingt immer wieder mutig sein und ausprobieren! Vielleicht gibt es ja auch gleich beim ersten Versuch eine Erdbeer-Überraschung oder ein Avocado-Wunder…

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