Noch immer urlauben wir in Skandinavien und sind während der BLW-Woche 10 vom Camping in Norwegen zum Appartment in Stockholm gewechselt. Während wir Smorebrod mit Räucherfisch, Fjord-Lachs-Sashimi und Hailbutt-Maki oder Fisch & Chips vom norwegischen Kabeljau genießen, musste Maxi mit etwas baby-freundlicheren kulinarischen Landeseindrücke Vorlieb nehmen. Vielleicht nicht alle ganz so typisch, aber durchaus neu, spannend und lecker für unseren Kleinen.
In Woche 10 macht sich nun auch das fleißige Esstraining immer mehr bezahlt. Maxi futtert immer sauberer und hat inzwischen einige lustige und/oder hilfreiche Mampf-Moves perfektioniert.
Langsam können wir uns wirklich als alte Hasen im BLW-Geschäft bezeichnen. Das merkt man uns als Eltern an, weil wir ziemlich geschickt im einhändigen Essen und simultanen Resteauffangen geworden sind. Und das merkt man unserem Sohn an, weil er jetzt Dinge beherrscht, die anfangs nur durch Zufall klappten. Zum Beispiel das Umgreifen, wenn ein Stück nicht weit genug aus der Faust herausschaut, das Wiederaufgreifen kleiner Stückchen, die aus dem Mund gefallen sind und seit Neustem auch das Öffnen der Faust, um auch den letzten Rest von Leckereien wie Banane, Hirsekringel oder Erdbeere verputzen zu können. Die filigraner werdenden Bewegungen zeigen sich natürlich auch abseits vom Esstisch. Wahnsinnig spannend sind Hemdknöpfe, Reißverschluss-Schieber, Mützenbänder, Klamotten-Etiketten und Armbänder. Sie üben eine magische Anziehungskraft aus und sorgen sogar dafür, dass Maxi beim Wickeln andächtig stillhält, während er konzentriert mit spitzen Fingern seine neuste Entdeckung befühlt.
Diese Entwicklung hat uns so mutig werden lassen, dass wir unserem kleinen Mann als erste skandinavische Spezialität eine Quetsch-Packung mit einem "Green Smoothie" aus Karotte, Mango, Apfel und Minze in die Hand drückten, die wir im Supermarkt im Babykost-Regal fanden. Der Inhalt war natürlich nicht grün, sondern knallorange und machte ganz wunderbare Flecken. Das Prinzip des "Quetschies" hat Maxi natürlich nicht auf Anhieb verstanden. Er kaute also fleißig auf der Plastiköffnung herum, während er die Packung befühlte und machte ein verwundertes Gesicht, wenn er sich zufällig etwas Brei in den Mund drückte. Schon nach kurzer Zeit wurde der Smoothie scheinbar aber langweilig und flog zu Boden. Auch nach mehrmaligem Wiederanreichen, war Maxi nicht für diese neue Snack-Form zu begeistern. Ganz anders sah es da aus, als ich ein Stück Maiswaffel mit der orangen Vitaminbombe bestrich. Die nahm er dankbar an und knabberte fröhlich darauf herum.
Auch orange aber weniger kleckeranfällig war die zweite Leckerei, die wir Maxi anboten. Karotten-Sticks auf Maisbasis. Also im Grunde die bewährten Hirse-Mais-Kringel, wie er sie von Hipp kennt, bepudert mit Öko-Karotten-Pulver. Davon knabberte unser Kleiner gleich mal 2 1/2 Stück ratzeputz auf. Ohne auch nur ein Krümelchen zu verlieren. Auch meinem Mann und mir schmeckten sie ganz gut. Jetzt muss ich dazu sagen, dass ich eigentlich kein Freund von solcher Art Produkte bin. Lieber esse ich echte Karotte statt Mais-Kringel mit Karotten-Geschmack. Und das gleiche möchte ich natürlich auch für meinen Sohn. Aber wenigstens ist bei diesen Sticks von Organix neben Karotten-Pulver nur noch ein Hauch Öko-Zwiebel-Pulver geschmacksgebend. Deshalb kann ich das gerade nochmal so durchgehen lassen. Quasi als Maxis erste Erfahrung mit der Molekularküche. ;-) Da waren die Heidelbeer-Reiswaffeln, die er vor einigen Wochen probiert hat, eine ganz andere Sache. Zwar finden sich in der Zutatenliste keine wirklich schlechten Dinge, aber statt nach Heidelbeer schmeckten die kleinen runden Taler meiner Meinung nach eher nach Apfel. Was daran lag, dass auch viel mehr Apfel drin war - zum Süßen (?) - und zudem noch Karotte - für den nötigen Farbeffekt (?). Der Heidelbeer-Anteil konnte laut Zutatenliste bei maximal 2 % liegen. Für mich fällt so etwas dann in meine persönliche Kategorie der Mogelpackungen.
Da lob ich mir doch ein ehrliches, schwedisches Knäckebrot. Das hatte auch bei Maxi gleich gute Karten. Die kräftige Variante aus 100 % Roggen knackt immer so schön, wenn er die Stückchen mit seinen beiden Zähnchen bearbeitet. Außerdem fließt es nicht einfach völlig überraschend in den Mund, wenn man zu fest drückt und macht - zu meiner Freude - auch keinerlei Flecken.
In Stockholm bekam Maxi dann zum allerersten Mal Restaurant-Essen. Genau wie die BLW-Theorie es verspricht, konnte er sich einfach bei uns bedienen. Geplant war es nicht und schon gar nicht absehbar, denn mein Mann und ich saßen in einem der zahlreichen Burger Restaurants, die hier genau wie daheim in München aus dem Boden sprießen. Als meine Süßkartoffel-Pommes dann komplett ohne Salz serviert wurden und Maxi sichtlich irritiert war, dass er bei dieser Mahlzeit mit einfacher Maiswaffel abgespeist werden sollte, war schnell klar, dass der mitessen durfte. Zwei abgekühlte Pommes kaute er zufrieden, während wir uns in Ruhe unsere Burger schmecken ließen. Dabei saß er nämlich ausnahmsweise mal (gut gestützt) in seinem Kinderwagen und nicht auf dem Schoß. Eine super Erfahrung und eine tolle Vorschau auf die kommenden Wochen. Denn jetzt können wir es kaum erwarten bis der Kleine bei jeder Mahlzeit in einem Hochstuhl sitzen kann. Robben klappt schon, krabbeln wird geübt, da kann das Hinsetzen dann auch nicht mehr lange dauern...
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