· 

Woche 20 mit Verstärkung

Unser Baby-led Weaning Blog - Zwischenbilanz Woche 20

Stillen nach Bedarf - darf den Bedarf da auch mal die Mama haben oder immer nur das Baby? Solche absurden Fragen stellt man sich, wenn man beim BLW mal wieder so eine Phase hat, bei dem der Nachwuchs super isst und sich das dann natürlich schnell bei den Stillabständen und der Stillmenge bemerkbar macht.

Auch wenn das zu Beginn der Woche noch ganz anders aussah. Denn  unser wunderschöner Rhythmus aus Woche 16 war genau genommen schon in Woche 19 ins Wanken geraten. Maxi wollte plötzlich auch vormittags wieder gestillt werden. Trank dann aber - genau wie den Rest des Tages - eher unruhig. Am Freitag entdeckte ich dann glücklicherweise den Grund dafür: ein neues Zähnchen - vermutlich sogar wieder 2. Diesmal oben. Auf der rechten Seite. Kein Wunder, dass diese Verstärkung an der Beißfront mal wieder alles durcheinander gebracht hat.

Bis Maxi die 2 Neuen im Mund tatsächlich richtig einsetzen kann, werden wahrscheinlich noch ein paar Tage vergehen. Trotzdem beißt er nun vermehrt bewusst von Dingen ab. Das fiel mir zum ersten Mal auf, als ich ihm nachmittags einen Hirsekringel in die Hand drückte. Er kaute nicht wie sonst mit einer Hand vorm Mund drauf rum, bis das ganze Ding verschwunden war, sondern biss ein kleines Stück ab und ließ die Hand mit dem Rest darin einfach wieder sinken. Kaute, schluckte und nahm den nächsten Bissen. Dabei sieht er schon fast erwachsen aus, wenn er so da sitzt und mümmelt. Verrückt! Habe mal wieder verpasst, wann genau das passiert ist... Wieso werden die Kleinen denn tatsächlich so schnell groß, wie einem immer alle sagen? Da ist es schon eine echte Erleichterung, wenn man Maxi dann dabei zusehen kann, wie er konzentriert eine grüne Erbse mit Daumen und Zeigefinger verfolgt und sie dabei übers halbe Tablett schiebt, bis er sie packt und zwischen die Lippen schiebt. Während ich dieses niedliche Schauspiel beobachten durfte, war ich mir dann wieder ziemlich sicher, dass er doch noch nicht so schnell von zu Hause ausziehen wird. Ein Glück!

 

Naja und neben dem Erbsenessen, klappt es mit dem Besteck ja jetzt auch noch nicht 100 %ig alleine. Die Sauerei nimmt zwar schon ab - vor allem wenn es leckeren Milchreis zum Frühstück gibt - aber es ist ganz sicher noch zu früh, um Maxi zu zeigen, wie er denn Löffel alleine befüllt. Da bin ich ja schon zufrieden, dass er inzwischen verstanden hat, dass er mir den Löffel leer zurück geben kann und dann gleich etwas neues drauf bekommt. Entweder hat er das so schnell verstanden, weil er die neuen Löffelgerichte einfach so lecker findet, oder es lag daran, dass ich mit ihm das "Geben und Nehmen" mit Bauklötzchen geübt habe. Dieses Spiel findet er nämlich gerade super. Holzstücke von der Mama bekommen ("Bitteschön!") und der Mama zurück in die Hand legen ("Dankeschön!"). Fast so toll wie im Bett toben und durchgekitzelt werden. Aber bleiben wir mal lieber beim Thema...

 

Kaum machen die Zähnchen weniger Probleme, mampft Maxi also wieder rein und will weniger gestillt werden. Seit dem Wochenende verspeist er brav seine Portionen. Am besten kommen im Moment Nektarine, Tomaten, Zucchini, Nudeln und Käse an. Vermutlich würde er auch Blaubeeren immer noch wie ein Scheunendrescher essen, aber da haben wir letzte Woche mal eine kleine Fastenkur eingelegt, nachdem es sie vorher so häufig gab. Obst isst der kleine Kerl sowieso mit großem Genuss und in jeglicher Form - egal ob süße Birne oder saure Kiwi. Da wird nicht lang überlegt. Beim Frühstück ist es deshalb auch die Regel, dass er erst einmal jegliches Obst vertilgt und sich dann erst Brot, Cornflakes o. ä. widmet. Und sobald er zwischen der zweiten Wahl dann noch ein Fitzelchen Nektarine entdeckt, wird alles andere beiseite geschoben und die volle Aufmerksamkeit dem schon verloren geglaubten Fundstück gewidmet. Unter aufgeregten "Deideidei"-Rufen, gabelt er es dann gekonnt auf und schlürft es aus der Faust.

 

Und weil ich dieses Spektakel ums Obst eben zur Zeit jeden Tag erlebe, hat es mich auch schwer gewundert, dass er die leckeren Mango-Stückchen, die wir ihm bei einem Auswärts-Frühstück mit Freunden anboten, nur wenig enthusiastisch entgegennahm. Das was eigentlich als Super-Duper-Bestechung für gute Stimmung am Tisch sorgen sollte, landete sogar vereinzelt am Boden. Dorthin schaffen es Banane, Pfirsich und Co. eigentlich gar nicht mehr. Statt der mitgebrachten Mango freute sich Maxi aber sehr über ein Stück Semmel und etwas Tomate von unseren Frühstückstellern. Das ist ja das schöne an BLW. Dass man sogar außer Haus die Möglichkeit zum Improvisieren hat und es (fast) immer etwas gibt, das auch dem Baby schmeckt.

 

Und nach der Zahnweh-Phase schmeckt es Maxi ja jetzt endlich wieder richtig gut. Wer weiß? Vielleicht ist dieser Trend diesmal von Dauer, schließlich steuern wir schon langsam auf das Ende des ersten Lebensjahres zu. In etwas über einem Monat wird in seinem Speiseplan dann schon der erste Geburtstagskuchen auftauchen. Das heißt, dass wir danach auch weniger pingelig sein müssen was Salz und Zucker angeht und Maxi noch mehr probieren darf. Wenn er das wüsste, er würde sich bestimmt riesig freuen. So übernehme ich das für ihn.

Kommentar schreiben

Kommentare: 0