Entspannte Woche im Kinderstuhl? Naja nicht ganz... Nach den gescheiterten Dipp-Versuchen von letzter Woche, ließ ich mich in dieser Woche spontan zu Besteck-Experimenten hinreißen. Und siehe da: Maxi stellt sich gar nicht so dumm an. Es gefällt ihm sogar so gut, mit Löffel und Gabel zu hantieren, dass er sich das Besteck mitunter sogar einfordert. Das zeigt er ganz eindeutig, indem er quengelt und versucht nach meiner Gabel zu greifen. Blöd nur, dass durch diese Neuerung nun wieder mehr Einsatz von mir und meinem Mann gefordert ist. Dabei hatten wir es doch gerade so genossen, dass Maxi schön selbstständig seine Portionen von seinem Triptrap-Tablett futtert und wir dabei sauber und unbekleckert bleiben. Aber wer nicht üben darf, der kann auch nichts lernen. Und so gönnen wir unserem Kleinen die begleiteten Besteck-Momente, wo er sich doch gerade so sehr dafür begeistern kann. Umso schneller wird er den Bogen auch allein raus haben...
Wie gut erinnere ich mich noch an die Worte meines Mannes, als eer Anfang die Woche heim kam und ich erzählte, dass es nicht nur zum Mittagessen die Reste vom Steinpilz-Risotto gab, sondern zum Frühstück auch bereits Joghurt mit Schmelzflocken - jeweils vom Löffel versteht sich. "Bist du auf dem Selbstzerstörungs-Trip?" war die Frage, die ich hörte, angesichts der Sauerei, die sich hinter dieser Speisenauswahl vermuten ließ. Und wenn auch nicht ganz ernst gemeint, war sie dennoch berechtigt. Denn so ein beladener Löffel kann schon ziemlich weit kleckern, wenn er zu Boden fällt. Dabei ist es ziemlich egal, ob das absichtlich oder versehentlich passiert. Und da Maxi sich zwischendurch auch gern mal mit den Händen bedient, während Mama schnellstmöglich (aber doch noch zu langsam) den Löffel nachfüllt, sind Risotto und Joghurt natürlich in sekundenschnelle recht gleichmäßig auf Gesicht, Tisch, Stuhl und Boden verteilt.
An dieser Stelle ein kurzer Exkurs zum Thema Putzen. Noch immer ist das nach jeder Mahlzeit eine zeitfressende Angelegenheit. Jetzt wo Maxi im Triptrap sitzen kann, sogar fast noch mehr, als vorher auf dem Schoß. Denn die kleinen Ritzen und Ecken vom Hochstuhl sind einfach ein super Versteck für Essensreste jeglicher Art. Man braucht also deutlich länger zum Säubern des Stuhls, als man früher zum Säubern des Tisches brauchte, von dem wir alle gegessen haben. Dafür hat man aber weniger Wäsche, weil unsere Hosen und Oberteile meist sauber bleiben und die Schürze nun in den Ruhestand geschickt wurde. Und natürlich auch, weil wir beim Hochstuhlkauf auf Accessoires wie Polstereinsätze usw. verzichtet haben. Mag ja nett aussehen, ist für BLW aber ziemlich ungeeignet.
Jetzt aber zurück zum Besteck. Warum wir das in dieser Woche getestet haben? Einfach nur so. Nicht, weil irgendein Zeit- oder Entwicklungsplan es vorgegeben hätte, sondern weil es zufällig Blumenkohlcreme gab, die Maxi ausgesprochen gut schmeckte. Und was er anfangs noch gierig vom Brot schleckte bzw. mit den Händen in den Mund schaufelte, das erschien mir für einen weiteren Löffel-Versuch (wir hatten ja schon früher mal spontan ein paar vereinzelte) geeignet. Immerhin ließ er sogar seine heißgeliebten Tomatenwürfel links liegen. Ein untrügliches Zeichen, dass ich da geschmacklich beim kleinen Mann ins Schwarze getroffen hatte. Also probierte ich mal mein Glück und zog den Babylöffel aus der Schublade. Etwas Püree drauf und schon konnte es losgehen. Ich hielt ihn Maxi einfach mal vor die Nase und neugierig wie er ist, griff er natürlich sofort zu. Und zwar direkt ins Essen. Klar, warum sollte er auch den Löffel nehmen, wenn er das leckere Zeug auch einfach runterwischen konnte? Beim zweiten Löffel war ich vorbereitet, wich dem schnellen Händchen aus und drückte ihm dann den Löffelstiel zwischen die Finger. Zwar probierte er diesmal die Blumenkohlcreme noch mit der anderen Hand vom Löffel zu nehmen, aber schon zwei Versuche später hatte er verstanden, wie es schneller geht und schob sich das Besteck direkt in den Mund, um es abzuschlecken.
Wie schon erwähnt, bekam der Kleine in der vergangenen Woche noch häufiger die Gelegenheit sich am Löffel zu beweisen. Joghurt mit Schmelzflocken - schön dick und klebrig - war dabei deutlich weniger Sauerei als mein liebevoll kreiertes Baby-Risotto, dass ich neben unserem "normalen" im kleinen Topf rührte (Rezept folgt). Und als einen Tag später mal kein Löffel-Gericht serviert wurde, da machte Maxi so lange ein böses Gesicht, bis ich ihm zum ersten Mal eine Gabel anbot. Karotte und Kohlrabi piekste ich Stückchen für Stückchen auf. Selbstverständlich immer mit einem lauten "Pieeeks", was Maxi jedes Mal zum Strahlen brachte. Anschließend verspeiste er das angebotene Gemüse brav.
Wir sind also wieder einen großen Schritt weiter gekommen. Nur die Rückgabe des Bestecks müssen wir noch üben, denn statt es auf den Tisch zu legen oder in meine Hand zu geben, wirft Maxi Löffel oder Gabel auch gerne quer durch den Raum oder zumindest auf den Boden. Daher bleibt das Probieren mit Besteck auch erst mal auf die eigenen vier Wände beschränkt. Mal schauen wann er hier die ersten Fortschritte macht. Hoffentlich bald...
PS: Besteck gibt es jetzt natürlich noch nicht zu jedem Essen. Nur wenn es sich wegen des Gerichts ohnehin anbietet (Löffel) oder wenn Maxi unbedingt möchte (Gabel).
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