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Wenn es los gehen soll...

Natürlich muss und soll jede Mama gemeinsam mit ihrem Baby individuell entscheiden, welcher Beikostweg eingeschlagen wird und ich möchte niemanden bekehren oder überreden BLW auszuprobieren. Falls es für euch aber in Frage kommt - und sei es nur als Abwechslung zum Brei - dann sind diese 6 Hinweise bestimmt ganz hilfreich. Dabei sei vorab aber gesagt, dass sie sich auf unsere Interpretation von BLW beziehen. (Ggf. gibt es also Abweichungen zur Literatur)

 

1. Bei uns liegt immer ein nasses und ein trockenes Stück Küchenrolle bereit, sowie eine Packung feuchte Tücher für wirkliche Notfälle. Geputzt wird erst wenn Maxi die Mahlzeit beendet hat ganz in Ruhe auf dem Wickeltisch, allerdings hilft es ab und an mal die angesabberten Händchen trocken zu wischen, damit das Gemüse nicht so weg glitscht. Für Denjenigen, der unseren Kleinen auf dem Schoß hält, ist außerdem eine Schürze und hochgekrempelte Ärmel eine gute Idee. Mit dem nassen Tuch kann man kleine Unfälle aber direkt von der Hose wischen.
2. Lätzchen sind bei uns (zumindest im Moment noch) durchgefallen. Sie haben Maxi nur in seiner Bewegungsfreiheit gestört und er hat es auch immer geschafft sich trotzdem am Pulli die Hände abzuwischen. Daher wird bei uns nur noch in Kurzarm-Body und Strumpfhose gefuttert. Sein Mahlzeit-Outfit ziehe ich ihm immer erst kurz vorm Essen an und danach direkt wieder aus, so "hält" es - je nachdem was es so gibt - auch mal zwei Tage, bevor es dringend in die Waschmaschine muss.
3. Mitessen motiviert unseren Zwerg ungemein. Die Mahlzeiten, die wir abends zu dritt einnehmen oder das Picknick mit Freunden im Park, genießt Maxi noch mehr, als unser zweisames Frühstück und Mittagessen. Er ist viel ausdauernder und eifriger bei der Sache, wenn er ein Gegenüber hat, das ihm "vormacht" wie es geht. Allerdings ist zu viel Aufmerksamkeit auch wieder nicht förderlich. Denn sobald man sich hinreißen lässt und ihn verzückt anstrahlt, ist die Ablenkung zu groß und er lässt alles fallen, um lieber nach Mama oder Papa zu greifen. Normale Tischgespräche unter Erwachsenen mit einem gelegentlichen Blick zum Sprössling sind für uns optimal und tun uns ganz nebenbei auch gut. 

 

4. Eine zweite Person am Tisch kann auch sehr hilfreich sein, um die nötige Geduld und Selbstbeherrschung aufzubringen. Denn ganz ehrlich, es ist verdammt schwer zu zusehen, wie Maxi mehrfach versucht die Karotte in den weit geöffneten Mund zu schieben und sie kurz vorm Ziel dann unten aus der Faust schießt. Oder wie er mit der gleichen Kraft die weiche Avocado greift, mit der er gerade noch die Salatgurke geschnappt hatte. Nach mehreren solcher Fehlversuche ist man natürlich geneigt ihm doch etwas direkt in den Mund zu stecken. Sollte man aber nicht! Denn dann ist die Gefahr des Verschluckens viel größer und sie lernen natürlich nicht so schnell. Daher ist unsere goldene Regel: Wir reichen an, fangen auf und geben in die Hand, alles andere macht Maxi alleine in seinem eigenen Tempo. Schließlich ist das Essen im Moment noch Spielen und Entdecken. Beikost, nicht Anstattkost. ;-)

 

5. Und für chronisch ungeduldige wie mich: Es lohnt sich mit verschiedenen Garmethoden, Sorten und Formen zu experimentieren. Nicht alles ist gedünstet und als Stick am einfachsten zu Essen. Für uns haben Apfel, Birne und gelbe Pflaume hervorragend mit Schale (natürlich gut gewaschen) und in dünne Spalten geschnitten funktioniert. Festkochende Kartoffeln ließen sich nicht halb so gut halten wie mehligkochende. Brokkoli bringt ja von Natur aus schon einen Haltegriff mit, den man an den Röschen möglichst lang lassen sollte. Und während Reiswaffel und Zwieback ganz einfach in große Stücke gebrochen werden können, bin ich für Avocado und Banane noch auf der Suche nach möglichst Babyfreundlichen Serviervorschlägen. Halbgeschälte große Stücke waren schon besser, aber noch nicht optimal. Vielleicht biete ich einfach mal die gefriergetrockneten Bananenscheiben aus meiner Müslimischung an... ;-)

 

6. Womit wir bei einem meiner Lieblingsaspekte von BWL wären. Die Babys sind schon über 6 Monate alt und dürfen so gut wie alles probieren. Deshalb lässt sich bei so ziemlich jedem Gericht etwas finden, das auch fürs Baby geeignet ist. Ich muss also nicht extra für Maxi kochen oder gar einkaufen, sondern schneide einfach seine Portion in babyhandgerechte Stücke oder würze unsere Teller erst später mit Salz. Mit ein klein wenig Improvisation können wir alle drei lecker und ausgewogen essen. Und falls tatsächlich nur eine oder gar keine Komponente unserer Mahlzeit für den kleinen Mann in Frage kommen, dann sind zwei Stücke Gurke oder Karotte ja schnell dazu geschnitten.

 

Hört sich gut an? Dann nichts wie los und selber Erfahrungen sammeln.

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